Mit einer fettreichen Ernährung verbindet man schnell einen ungesunden Lebensstil. Fette sind schlecht für die Gesundheit und machen dick, so das Klischee. Das stimmt so aber nicht. Es gibt durchaus gesunde Fette, beispielsweise in Form der “Keto-Diät”, die gut für dein Gehirn sind und diesem helfen, besser zu funktionieren. Alles über die verschiedenen Fette und Energielieferanten für dein Gehirn, erfährst du in diesem Artikel.

 

1. Der schlechte Ruf von Fett

Fett hat immer noch einen extrem schlechten Ruf und viele Diäten streichen dieses nahezu komplett vom Ernährungsplan. Kohlenhydrate hingegen gelten als die guten Energielieferanten, die man nur in der richtigen Menge zu sich nehmen muss, um gut in Form zu bleiben.

Aktuell erfährt die so genannte Keto-Diät einen großen Hype und das gerade wegen ihrer Auswirkung auf die mentale Leistungsfähigkeit. Das liegt im Wesentlichen daran, dass Fett, bzw. die daraus gebildetet Ketone, die stabilsten und schnellsten Energielieferant für dein Gehirn sind und so beispielsweise das Konzentrationsvermögen verbessern können.

Die sogenannten mittelkettigen Triglyceride, die der Körper in der Ketose bildet, müssen nicht so aufwendig wie Glukose vom Körper verstoffwechselt werden, sondern können in weniger Schritten, direkt in Energie umgewandelt werden. Für dich bedeutet das: Super schnelle Energie! Wichtig dabei: Fett ist nicht gleich Fett.

Zu den schlechten Fetten zählen besonders die Transfettsäuren aus frittierten Lebensmitteln wie Pommes, Chips und Co. die vom Körper direkt als Fettpolster angesetzt werden. Gute Fette hingegen sind für den Körper eine ideale Energiequelle und können zu den Ketonen umgewandelt werden. Du findest sie z.B. in Fisch, Nüssen und Avocados.

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Take-Home-Message #1: Fette als Energielieferant hat einen extrem schlechten Ruf, denn sie machen angeblich dick und krank. Das ist aber nicht richtig. Gerade Fett in Form der Keto-Diät ist in vielerlei Hinsicht gesund und kann die mentale Leistungsfähigkeit extrem positiv beeinflussen.

2. Ketone vs. Kohlenhydrate - welche Energie ist besser?

Fett (bzw. Ketone) oder Kohlenhydrate (bzw. Glukose) sind die zwei Energieträger, die das Gehirn versorgen. Das menschliche Gehirn hat einen extrem hohen Energiebedarf, um die Reiz- und Informationsweiterleitung aufrecht zu erhalten. Ständig muss dafür z.B. Natrium aus den Zellen herausgedrängt und Kalium in die Zellen hineintransportiert werden.

All diese Prozesse benötigen nur eines: Energie. Das Gehirn, das nur 2% unseres Körpergewichtes ausmacht, benötigt 20% unseres Sauerstoffs und 10% unseres Glukosespeichers. Nur um am Laufen zu bleiben. In Phasen hoher Konzentration, verbrennt dein Gehirn sogar noch viel mehr Energie!

Bei der Frage, was dabei der bessere Energielieferant ist, scheiden sich die Geister. Ketone haben, gegenüber der Glukose den großen Vorteil, dass sie der schnellere und stabilere Energielieferant sind. Genau genommen arbeiten dein Gehirn und dein Herz mindestens 25% effizienter, wenn sie auf Ketone als Energielieferant zurückgreifen.

Zunächst muss man wissen, dass es tatsächlich kleine Teile im Gehirn gibt, die nur Glukose verbrennen können. In einer Studie konnten Forscher nun belegen, dass das Gehirn zum Teil auf Glukose angewiesen ist. So fand eine Studie der Universität Lübeck heraus, dass das Gehirn ca. 50 Gramm Glukose am Tag benötigt. [1]

Zwar benötigt dein Gehirn diesen geringen Teil, diesen Bedarf wirst du aber immer decken, denn jede Mahlzeit die du zu dir nimmst, enthält auch einen geringen Anteil an Glukose. So wird der Bedarf deines Gehirns auch bei einer rein auf Fetten basierenden Keto-Diät gedeckt sein.

Wo aber genau liegen die Vorteile einer Keto-Diät? Zum Beispiel werden die gebildeten Ketone, wenn nicht benötigt, über den Urin ausgeschieden und nicht als Fett gespeichert. So nimmst du nicht zu. Ein weiterer Vorteil: da die Ketone nicht eingelagert werden, wird auch dein Insulinspiegel nicht von der fettigen Diät beeinflusst werden.

Take-Home-Message #2: Die Vorteile der Ketone als Energielieferant, gegenüber Glukose sind zahlreich! Zum einen liefern sie für Körper und Gehirn schneller und stabiler Energie und es wird noch besser: Sie können nicht in deinem Körper als Fett eingelagert werden. So nimmst du durch die Ketone nicht einmal zu!

Ketogene Ernährung

3. Welchen Effekt hat die Keto-Diät auf dein Gehirn?

In neuesten Studien fand man heraus, dass die Keto-Diät nicht nur ein optimaler Energielieferant für das Gehirn ist, sondern sogar eine eventuelle Überreizung deiner Nervenzellen reduzieren kann. Und das funktioniert so. Bei den Energiegewinnungsprozessen im Gehirn, spielen die beiden Neurotransmitter Glutamat und Gama-Aminobuttersäure (GABA) eine entscheidende Rolle.

Transmitter bedeutet nichts anderes als Botenstoff. Neurotransmitter sind demnach die Botenstoffe zur Informationsweiterleitung im Gehirn. Das sogenannte GABA ist der wichtigste hemmende Botenstoff im Gehirn. Er wird wiederum aus Glutamat gebildet, dem wichtigsten erregenden Botenstoff im Gehirn. In ihrer wechselwirkenden Funktion regulieren sie die Aktivität deiner Nervenzellen.

Dein Gehirn benötigt beide in gleichem Maße, ist aber z.B. zu viel Glutamat vorhanden, ist das Gehirn “überreizt”. Diesen Zustand nennt man neurotoxisch und das kann langfristig dazu führen, dass die Nervenzellen geschädigt werden. Dies führt wiederum zu einer gestörten Reiz- und Informationsweiterleitung.

Eine Studie des Stanford University Medical Center konnte jetzt den Zusammenhang zwischen dem Neurotransmitter Glutamat und zahlreichen, neurologische Störungen feststellen. Dabei werden Migräne, Konzentrationsschwächen bis hin zu Erkrankungen, wie Demenz, mit dieser neurotoxischen “Überreizung” in Verbindung gebracht. [2]

Zurück zu dem Übeltäter Glutamat, denn hier kommt die Keto-Diät ins Spiel. Das Center for Mitochondrial and Epigenomic Medicine in Philadelphia forscht aktuell zu dem Thema und fand heraus, dass die Keto-Diät die Umwandlung zum hemmenden Botenstoff GABA fördert. [3]

Das ist gut, denn ist der Anteil des hemmenden GABA im Gehirn höher, sind die Nervenzellen weniger überreizt. Eine Keto-Diät sorgt also dafür, dass deine Nervenzellen nicht so überlastet sind und du dich optimal konzentrieren kannst!

Take-Home-Message #3: Die Keto-Diät nimmt positiven Einfluss auf das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn. So kann eine mögliche Überreizung der Nervenzellen vorgebeugt werden. Der zweite Vorteil. Die Keto-Diät versorgt dein Gehirn schneller und stabiler mit Energie!

4. Talking Brains PODCAST: Episode 11 | Wie du mithilfe von Ketose ein Fat-Burning-Beast wirst

Julia Tulipan ist ein wandelndes Keto-Lexikon. Eine absolute Expertin auf dem Gebiet der evolutionären Ernährung! Je tiefer man in diesen Mega-Trend eintaucht, desto spannender wird er und wir haben schon Bock auf Keto bekommen, nur durch die Tatsache, dass wir mit ihr sprechen konnten.

Aber Ketose ist nicht gleich Ketose und du solltest einiges mehr darüber wissen, als nur, dass es eine High-Fat-Low-Carb-Ernährung ist. Denn tatsächlich kann man sehr viel falsch machen. Worauf es also ankommt und was du besonders beachten musst, damit du die positiven Effekte der Ketose vollkommen nutzen kannst erklärt dir Julia. Aber Achtung: Es könnte etwas geeky werden! 

5. Fazit

Fett ist nicht gleich Fett und damit auch nicht so schlecht wie sein Ruf. Meide frittierte Lebensmittel mit den schädlichen Transfettsäuren. Iss stattdessen gesunde Fette aus fettigem Fisch, Avocado, Nüssen und Samen. Für fortgeschrittene Ernährungsprofis ist die Ketogene Ernährung interessant, bei der du dich gewollt in den Zustand der Ketose versetzt, indem du dich fast ausschließlich nur noch von Fetten, weniger Proteinen und maximal 50g Kohlenhydraten am Tag ernährst.

6. Quellen

[1] https://www.uni-luebeck.de/aktuelles/pressemitteilung/artikel/uebergewicht-und-gehirn-energieverwaltung-falsch-programmiert.html
[2] http://www.cell.com/neuron/pdf/0896-6273(88)90162-6.pdf
[3] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2722878/

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