Konzentrationsförderung: Ein Überblick

Konzentrationsschwäche kann alle Altersschichten betreffen und ist ein ernsthaftes Problem. Dennoch kann man aktiv gegen dieses Problem angehen.

Kennst dieses Problem: Du beherrschst ein Thema wirklich gut und bereitest dich ausführlich auf eine Klausur oder Prüfung vor? Doch nach nur kurzer Zeit in der Prüfung kannst du dich nicht mehr fokussiert auf das Thema und die Fragen konzentrieren? Du hast Angst, dass du die Prüfung deswegen nicht schaffst? Dann leidest du nicht an Faulheit oder schlechter Vorbereitung, sondern du leidest an einer Konzentrationsschwäche.

 

Diese Konzentrationsschwäche kann schon im Kindesalter auftreten und zieht sich durch alle Altersschichten. Generell wird im medizinischen Jargon nicht von einer "Störung" oder "Erkrankung" gesprochen, jedoch geht man bei einer Konzentrationsschwäche durchaus von einem ernsthaften Problem aus. Es muss dir also nicht peinlich sein, wenn du dich schon nach kurzer Zeit nicht mehr richtig konzentrieren kannst.

 

Bei vielen liegen äußere Umstände als Ursache der Schwäche zu Grunde. Dennoch kann man aktiv gegen dieses Problem angehen. Mit ein paar speziellen Übungen zur Konzentrationsförderung kannst du ein leichtes bis mittelschweres Defizit beheben.

 

Die richtige Umgebung ist konzentrationsfördernd

Ob Kind, Akademiker oder im beruflichen Alltag, wer gute mentale Leistungen bringen will, der muss die richtige Arbeitsumgebung um sich haben. Deshalb unser Tipp an dich: Räume auf! Denn bei einem chaotischen Schreibtisch hat das Auge viel, woran es sich ablenken lässt. Die Konzentration fällt so deutlich schwerer. Auch bei Kindern ist es wichtig, dass sie für das Erledigen der Hausaufgaben das passende Ambiente um sich haben. Ein kindgerechter Schreibtisch sieht zum Beispiel folgendermaßen aus:

Möglichst wenige Reize, die ablenken können – sowohl optisch als auch akustisch. Dies impliziert auch, dass neben einer aufgeräumten und geordneten Umgebung keine Lärmquellen vorhanden sein sollten, die das Kind ablenken könnten.

 

Störfaktoren können sein:

 

  • Geschwister
  • Lärm von draußen
  • Eltern, die laut TV sehen oder Radio hören, während das Kind Hausaufgaben machen soll
  • Radio oder Musik im Zimmer
  • Fernseher im Zimmer
  • Internet (besonders bei Jugendlichen sehr verlockend, während der Hausaufgabe einmal schnell im Chat mit Freunden quatschen – unbedingt ausschalten und auslassen!)

 

All diese Störfaktoren sollten so stark reduziert werden wie irgendmöglich. Das gleiche gilt natürlich für alle, die sich bei Ablenkungen, die direkt vor ihrer eigenen Nase liegen, ebenfalls nur schlecht konzentrieren können.

Konzentrationsförderung BrainEffect

Altersgerechte Übungen für hohen Fördereffekt

Grundsätzlich sind Menschen nur über einen bestimmten Zeitraum in der Lage, sich fokussiert auf eine Sache zu konzentrieren. Dies gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Damit du diese Zeitspanne nach und nach erweitern kannst, gibt es verschiedene Übungen zur Konzentrationsförderung. Diese Übungen und Aufgaben sollen dir bei regelmäßiger Anwendung helfen, dass deine Konzentration langsam aber stetig gesteigert wird. Übungen zur Konzentrationsförderung sollten immer altersgerecht gewählt werden. Es ist natürlich nicht sinnvoll, wenn Kinder Aufgaben für Erwachsene lösen sollen oder Erwachsene Aufgaben für Kinder erledigen. So erreichst du keinen Fördereffekt.

 

Spezielle Programme werden im Internet angeboten, aber auch professionelle Literatur kann hier der richtige Ansatz sein, um die passenden Übungen für dich oder für Kinder zu finden. Besonders wichtig ist es, dass du weder dich noch das Kind überforderst. Deshalb ist es wichtig, dass du immer langsam und in Schritten arbeitest, und Kinder regelmäßig gelobt werden. Das fördert die Motivation und erleichtert es den Kindern, die Konzentrationsförderung durchzuhalten.

 

Konzentrationsförderung durch Erfolgserlebnisse

Konzentrationsübungen trainieren das Gedächtnis und dienen gleichzeitig der Vermittlung positiver Erfahrungen bei der gedanklichen Fokussierung auf ein Thema. Dadurch werden Erfolgserlebnisse geschaffen, die wiederum dein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken. Der positive Doppeleffekt macht diese Übungen so effizient, wobei dein Alter keine Rolle spielt. Für Kinder sind Konzentrationsübungen ebenso wertvoll wie für Erwachsene, die sich von der täglichen Informationsflut überfordert fühlen.

 

Für das Konzentrationstraining im Alltag gibt es zahlreiche Übungen, z.B. bei lern-training.net oder speziell für Kinder im Onlineforum hallo-eltern.de. Diese Übungen kannst du ideal in deinen Alltag integrieren und sie können zum Beispiel während einer Busfahrt absolviert werden.

 

Die Selbstwahrnehmung speziell bei Kindern trainieren

Wahrnehmungsübungen fördern die Fähigkeit zur Selbststeuerung. Sie sind besonders dann wichtig, wenn Kinder sich leicht ablenken lassen und intuitiv auf innere und äußere Impulse reagieren, statt beim Thema zu bleiben. Durch Wahrnehmungsübungen lernen sie, zwischen relevanten und unwichtigen Gedankengängen zu unterscheiden und den Fokus ganz gezielt auf ein Thema zu richten.

Eine ideale Übung zur Steuerung von Ablenkungsimpulsen besteht darin, in Gesprächen mit einem Gong auf Abschweifungen aufmerksam zu machen. In Stichworten wird notiert, welche Impulse jeweils zu der Abschweifung geführt haben. Dadurch werden einerseits die störenden Impulse bewusst gemacht. Außerdem lernen die Kinder, nicht zum Thema gehörende Gedanken selbständig zu erkennen und loszulassen.

Eine weitere Möglichkeit sich der eigenen Gedanken und Gefühle bewusst zu werden und negative Verhaltensmuster in Stresssituationen zu vermeiden, ist die Analyse geeigneter Fallbeispiele aus dem Alltag sowie das Einüben optimaler Handlungsabläufe, um Konflikten gezielt aus dem Weg zu gehen. Auf diese Weise lernen Kinder, Handlungen so zu steuern, dass diese zu den gewünschten Ergebnissen führen, wodurch Zielstrebigkeit und die Fähigkeit zu eigenständigem Denken gefördert werden.

 

Wichtig sind klare Lösungsstrategien, die einen konkreten Ausweg aus der Situation aufzeigen. Nur wenn das betreffende Kind Problemlagen erkennt und weiß, wie es selbst Einfluss darauf nimmt, kann es die nötige Motivation für eine konstruktive Problembewältigung entwickeln. Weitere Informationen dazu findest du auch in unserem Magazinartikel "Konzentrationsschwäche bei Kindern".

 

Konzentrationsfördernde Lerntechniken

Lerntechniken helfen dir dabei, Stresssituationen zu vermeiden und leisten konkrete Hilfestellung, wenn es doch mal brenzlig wird. Auf diese Weise können Schüler beispielsweise das Zeitmanagement verbessern, Prüfungsängste in den Griff bekommen oder lernen, sich durch die Strukturierung des Lernstoffes erfolgreich auf Referate und Klassenarbeiten vorzubereiten.

 

Viele Lernmethoden lassen sich nicht nur bei der Vorbereitung für die nächste Klassenarbeit, sondern auch im Studium und Berufsleben effizient zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit einsetzen. Dazu zählen z.B. Mindmapping, Visualisierung sowie das Anfertigen von Karteikarten zum systematischen Lernen von Vokabeln, Daten, Formeln und Definitionen. Am besten probierst du selbst aus, welche Lernmethode dir persönlich am meisten liegt!