Hilft Gehirnjogging wirklich dem Gehirn?

Kreuzworträtsel, Sudokus, Gehirnjogging-Übungen auf dem Papier, als App oder Videogame, sie alle versprechen uns ein besseres Gedächtnis, mehr Konzentration oder mehr Intelligenz, auf jeden Fall eine positive Wirkung auf unsere geistige Leistungsfähigkeit. Aber stimmt das auch? Hilft Gehirnjogging wirklich?

Welche Arten von Gehirnjogging gibt es?

Nicht nur Senioren klagen über ein schlechtes Gedächtnis, auch Schüler und Studenten würden gerne ihr Gedächtnis trainieren und zum Beispiel mit Gedächtnisübungen ihre Merkfähigkeit verbessern. Aber ist das möglich? Sind Übungen zum Gedächtnistraining wirklich effektiv?

Sehen wir uns zuerst einmal an, welche Arten des Gedächtnisjoggings es gibt. Zu den häufigsten und üblichsten Methoden, das Gedächtnis zu trainieren, gehören: Sudokus, Kreuzworträtsel und ähnliche Rätsel sowie Videospiele, Apps  und andere Brett- und Kartenspiele wie Schach und Memory und natürlich viele online Trainingsprogramme.

Ob ein derartiges kognitives Training hilft, das Gedächtnis zu verbessern, darüber streitet sich die Wissenschaft. Die Studienergebnisse sind verwirrend und zum Teil auch widersprüchlich. Eine Meta-Studie in der Zeitschrift Developmental Psychology besagt, dass das Trainieren mit bestimmten Gedächtnisspielen zwar vorübergehend positive Effekte auf das Gedächtnis hat, dass dies aber nur für die eine, jeweils geübte Art von Spiel gilt, nicht für das Gedächtnis insgesamt.

Was sagt die Wissenschaft

Die Studienlage dazu ist unklar und widersprüchlich. So gibt es keine wissenschaftlich ernst zu nehmende Studie, die belegt, dass Sudokus, Kreuzworträtsel oder Gehirntrainingsübungen der Art "Klicken Sie auf alle grünen Vierecke" irgendwelche positiven Effekte auf die kognitiven Fähigkeiten unseres Gehirns hätten. Zahlreiche Studien können keine Wirkung belegen. Im Gegenteil, es gibt etwa 150 Studien weltweit, die keinerlei merkliche Auswirkungen von Gehirnjogging-Übungen auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns im Alltag nachweisen können. Die meisten finden höchstens einen sehr begrenzten Effekt bei der jeweils untersuchten Übung, also z.B. dem Finden grüner Vierecke. Der Grund dafür liegt vielleicht in der Art der Aufgaben: Sudoku, Kreuzworträtsel und die meisten Gehirntraining-Aufgaben zielen auf ganz spezifische kognitive Fähigkeiten, was sich aber nicht auf das Denken im Allgemeinen, auf Planung oder Problemlösung auswirkt, also auf die ganzen Fähigkeiten, auf die es im Alltag wirklich ankommt.

Eine Studie an 3.000 Senioren bringt erstaunliche Ergebnisse

Eine umfangreichen Studie der Johns Hopkins Universität in Baltimore an fast 3.000 gesunden Männern und Frauen über 65 Jahren. Die Probanden nahmen an einem fünfwöchigen Kurs mit zwei Stunden Training pro Woche teil, der von einem professionellen Trainer geleitet wurde und entweder das Gedächtnis, die Problemlösungsfähigkeit oder die Auffassungsschnelligkeit trainierte (außerdem gab es eine Kontrollgruppe ohne Training). Das Ergebnis: Nach dem Kurs zeigten 87 Prozent der Teilnehmer in der Gruppe "Auffassungsschnelligkeit" verbesserte kognitive Fähigkeiten, ebenso 74 Prozent in der Gruppe "Problemlösungsfähigkeit" und 26 Prozent in der Gruppe für "Gedächtnisschulung". Diese deutlich geschärften Fähigkeiten bei der geistigen Wahrnehmung und der Problemlösung blieben erstaunlicherweise noch zehn Jahre nach dem Training erhalten, nur der Gedächtniseffekt lies nach.

Zahlreiche Studien können keine Wirkung belegen

Das klingt beeindruckend, dagegen stehen aber etwa 150 Studien weltweit, die keinerlei merklichen Effekt von Gehirnjogging-Übungen auf die Performance des Gehirns bei alltäglichen Aufgaben nachweisen können. Die meisten finden höchstens einen sehr begrenzten Effekt bei der jeweils speziell geübten Aufgabe, z.B. dem Finden blauer Dreiecke. Der Unterschied liegt vermutlich in der Art der Aufgaben. Kreuzworträtsel, Sudoku und die meisten Gehirnjogging-Aufgaben "zielen lediglich auf sehr begrenzte kognitive Fähigkeiten, aber das wirkt sich nicht auf das Denken im Allgemeinen, auf Problemlösung oder Planung aus, also auf all die komplexen Fähigkeiten, auf die es in der Realität wirklich ankommt”, erklärt Dr. Sandra Bond Chapman, Direktorin des Center for Brain Health an der University of Texas. Die wissenschaftlich ausgeklügelten Übungen unter Anleitung eines ausgebildeten Trainers in der oben beschriebenen Studie mögen hier eine Ausnahme darstellen. Oder anders formuliert: Gehirnjogging verbessert meist nur das Gehirnjogging. Es schadet zwar nicht und macht vielleicht sogar Spaß, aber es nutzt im alltäglichen Leben nicht wirklich etwas.

Gehirnjogging


Ist die Wirkung von Gedächtnisspielen altersabhängig?

Laut dieser Studie muss man aber auch das Alter der Versuchspersonen berücksichtigen. So zeigten Kinder unter 10 Jahren deutlich größere Erfolge beim Gedächtnistraining als Jugendliche (11 bis 18 Jahre). Leider haben die Forscher nicht untersucht, wie sich Gedächtnisübungen bei Senioren (also Personen über 60 Jahre) auswirken. Besser den Menschen als Ganzes fordern Vieles deutet darauf hin, dass die oben erwähnten Gedächtnisübungen und Gedächtnisspiele nicht das "Ei des Kolumbus" sind, um das Gedächtnis zu trainieren. Den stärksten und nachhaltigsten Effekt auf ein besseres Gedächtnis scheinen vielmehr solche Beschäftigungen zu haben, die die "Person als Ganzes" fordern, wie zum Beispiel asiatische Kampfsportarten, Yoga oder ein Musikinstrument zu erlernen. Nachgewiesen ist auch, dass bestimmte Stoffe und Nahrungsmittel einen positiven Effekt auf das Gedächtnis und andere kognitive Leistungen des Gehirns haben. BrainEffect rapid enthält zum Beispiel Wirkstoffe (wie Ginkgo, Guarana, Ginseng und Grüner Tee), die die kognitive Leistungsfähigkeit und das Gedächtnis fördern können.

Zwei Dinge helfen dem Gehirn wirklich: Sport und die richtige Ernährung

Die Forschung zeigt aber wieder und wieder, dass zwei Dinge tatsächlich helfen, das Gehirn für die Anforderungen des Alltags fit zu halten oder wieder auf Trab zu bringen: regelmäßiger Sport und die richtige Ernährung. Egal ob Jogging, Walking, Wandern oder Fahrrad fahren, wer sein Herz-Kreislaufsystem gezielt anregt, tut auch seinem Gehirn etwas Gutes. Es wird besser durchblutet und optimal versorgt mit all den Nährstoffen, die für seine Funktion wichtig sind. Mindestens 150 Minuten moderaten Sport pro Woche empfiehlt die amerikanische Gesundheitsbehörde, und zwar so, dass man dabei etwas ins Schwitzen kommt.

Ein weiterer Schlüssel für ein fittes Gehirn ist eine ausgewogene und gut ausbalancierte Ernährung. Welche Nahrungsmittel für das Gehirn besonders wertvoll sind, haben wir schon in dem früheren Beitrag "10 Nahrungsmittel für mehr Brain-Power" beschrieben. Ist unsere Ernährung jedoch unausgeglichen oder haben wir kurzfristig eine höheren Bedarf an bestimmten Nährstoffen - zum Beispiel durch eine gesteigerte körperliche oder geistige Belastung - dann können Nahrungsergänzungsmittel helfen, das auszugleichen. Für die mentale Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit bieten sich zum Beispiel die Produkte aus der BrainEffect-Reihe an, die speziell auf die Anforderungen unseres Gehirns abgestimmt sind.

Fazit zum Gehirntraining

Als Fazit bleibt also: Gehirntraining verbessert nur die trainierten Fähigkeiten. Es schadet zwar nicht, vielleicht macht es sogar Spaß, aber für die Anforderungen, denen das Gehirn in Beruf und Alltag ausgesetzt ist, nutzt es nicht viel.

Quellen:

Rebok, G.W. et al.: Ten-Year Effects of the Advanced Cognitive Training for Independent and Vital Elderly Cognitive Training Trial on Cognition and Everyday Functioning in Older Adults. J Am Geriatr Soc 62:16–24, 2014. University of Melbourne:To Train the Brain, or Not to Train the Brain? Carly Weeks: Are the promises of ‘brain game’ gains too good to be true?